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Historisches

Die 1388 gegründete und bis zur 1798 erfolgten Schließung bestehende alte Kölner Universität besaß ab 1777 ein chemisches Laboratorium. Dieses hatte der Rat der Stadt auf Drängen des Medizinprofessors Johann Georg Menn in der Nähe der Stolkgasse zusammen mit einem Hörsaal eingerichtet.

Menn, der während seines Studiums in Wien den Nutzen der Chemie für Pharmazie und Nahrungsmittelkunde kennengelernt hatte, hielt in dem Hörsaal besonders "für die Kandidaten der Arzneikunde" chemische Lehr- und Versuchsstunden ab.

Auf ihn folgte im Amt eines Professors der Chemie der Apotheker Johann Heinrich Müller. 

In den folgenden gut hundert Jahren existierte in Köln keine Einrichtung, in der Chemie auf Hochschulniveau gelehrt wurde.

Erst 1901 änderte sich dieser Zustand mit der Gründung der Handels-Hochschule der Stadt Köln, zu deren hauptamtlichen Dozenten auch der Chemiker Hans Reitter berufen wurde, der in Bonn bei Richard Anschütz promoviert wurde und bei August Kekulé als Vorlesungsassistent gearbeitet hatte. Ab dem Sommersemester 1901 vermittelte Reitter den künftigen Kaufleuten und Handelslehrern während ihres 4-semestrigen Studiums "eine Einführung in die Chemie, namentlich in die wichtigsten Prozesse der chemischen Technik und in die Waarenkunde". Für besonders interessierte Studierende bot Reitter neben seiner Experimentalvorlesung ein chemisches Praktikum in dem einzigen Laboratorium der im Gebäude Hansaring 56 (heutiges Hansa-Gymnasium) untergebrachten Hochschule an.

Die sich gut entwickelnde Handelshochschule bezog zum Wintersemester 1907 einen repräsentativen Neubau (heutiger Name "Alte Universität") zwischen Römerpark und Oberländer Ufer. Im Südwestflügel dieses Gebäudes besaß das erstmals unter diesem Namen auftretende Chemische Institut vier Laboratorien und einen eigenen Hörsaal.

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