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Nachruf Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult.? Emanuel Vogel

(geb. 2.12.1927, gest. 31.3.2011)

Am 31.3.2011 ist unser emeritierter Kollege Emanuel Vogel im Alter von 83 Jahren in Karlsruhe nach langer Krankheit und dennoch plötzlich und unerwartet verstorben. Emanuel Vogel hat in Karlsruhe Chemie studiert, wo er 1952 bei Rudolf Criegee promovierte. Nach der Habilitation übernahm er 1961 (im Alter von 33 Jahren), als Nachfolger des Nobelpreisträgers Kurt-Alder, hier in Köln einen Lehrstuhl für Organische Chemie, den er für mehr als 35 Jahre (bis zu seiner Emeritierung) inne hatte. Seine Arbeiten zur Chemie aromatischer Verbindungen (insbesondere über Annulene und Porphyrin-Analoga) haben international höchste Beachtung gefunden.

Ihm wurden zahlreiche Ehrungen, darunter Ehren­doktorwürden angesehener Universitäten, Mitgliedschaften in Akademien und hohe Wissenschafts­preise, so die Emil-Fischer-Medaille der GDCh und der Robert B. Woodward Award zuteil. In seinen aktiven Zeiten hatte er eine enorm große, internationale Arbeitsgruppe. Viele seiner Schüler sind heute in hervorgehobenen Positionen an Universitäten oder in der Industrie tätig. Noch immer strahlt der Name von Emanuel Vogel weltweit für die Kölner Chemie.

Viele werden seine brillianten und mit bunten Experimenten unterlegten Vorträge noch vor Augen haben. Und diejenigen, die das Privileg hatten, Emanuel Vogel persönlich näher zu kennen, erinnern sich an einen freundlichen, wachen und klar strukturierten Menschen, der viel zu erzählen hatte, aber stets auch mit großem Interesse die Wege seiner Mitarbeiter und jungen Kollegen verfolgte.

Gesundheitlich bereits etwas angeschlagen hat sich Emanuel Vogel vor einigen Jahren mit seiner Frau in seine alte badische Heimat (nach Ettlingen bei Karlsruhe) zurückgezogen. Von dort aus nahm er noch durchaus rege am wissenschaftlichen Leben teil. Und er ist bis zuletzt, so seine Gesundheit es erlaubte, zu unseren jährlich stattfindenden Alder- bzw. Bayer-Vorlesungen nach Köln gekommen, die er seinerzeit (mit ad personam eingeworben Stiftungs­mitteln) ins Leben gerufen hatte, und die schon manch einen Nobelpreisträger nach Köln gebracht haben.

Mit Emanuel Vogel verliert das Department für Chemie einen großen und höchst geschätzten Kollegen, dem wir ein besonderes Andenken bewahren werden.

Köln, 3.4. 2011